Dienstag, 22. September 2015

Business Insider UK US-Bundesstaaten Ranking Juli 2015

Die Bedingungen für gute Geschäfte sind in den US-Bundesstaaten teils sehr unterschiedlich. Deshalb kann eine kluge Antwort auf die Frage, in welchem Bundesland man sich niederlässt und einen Schwerpunkt seiner geschäftlichen Aktivitäten setzt, den Geschäftserfolg auch für deutsche Unternehmer in den USA deutlich beeinflussen. 

Helfen kann bei der Auswahl des Standorts ein Blick auf diverse Rankings, die die US-Bundesstaaten miteinander vergleichen. Eins davon hat jüngst die Business-News-Seite „Business Insider UK“ für den Juli 2015 veröffentlicht. Die Staaten Florida und Delaware, die besonders günstige Bedingungen für eine Unternehmensgründung in den USA bieten, liegen hier auf Plätzen in der oberen Hälfte. 

Delaware 

Delaware kommt auf Rang 23 im Business Insider UK Ranking. Das Newsportal weist auf die sehr liberalen Regel zur Firmengründung hin, die die Bedingungen für Gründer in Delaware zu den günstigsten innerhalb der USA machen. Laut Business Insider wurde über die Hälfte der US Unternehmen in Delaware gegründet. 

Der Bundesstaat hatte 2014 laut Angaben im Newsportal ein Bruttoinlandsprodukt pro Kopf von 67,075 US-Dollar, was den nationalen Durchschnittswert von 54.307 US-Dollar deutlich übersteigt. Allerdings lagen die Lohnüberhöhungen in Delaware im Schnitt nur bei 1,5%, was für Delaware in diesem Bereich den letzten Platz im Ranking bedeutete. So landete der Bundesstaat letztlich nur im Mittelfeld.  

Florida

Florida belegt einen guten 12. Platz im Ranking und gehört (wie Delaware) zu denjenigen US-Bundesstaaten, die günstige Bedingungen für eine Unternehmensgründung bieten. Business Insider verweist auf die Bedeutung von Freizeit- und Themenparks im Sonnenscheinstaat, in denen etwa 69.000 der  ArbeitnehmerInnen Floridas arbeiten. 

Floridas Wohnungsmarkt, so Business Insider, erholt sich nach einem Kollaps in der Vergangenheit gut. Die Wohnungspreise stiegen zuletzt um 8,7%. Das bedeutete den dritthöchsten Anstieg in den USA. Steigern muss sich der Sonnenscheinstaat beim Bruttoinlandsprodukt pro Kopf, der in Florida bei 42.222 US-Dollar und damit unter dem US-Durchschnittswert lag. 

Die Top5 US Bundesstaaten und die Schlusslichter 

Auf den fünf letzten Plätzen im Ranking befinden sich die US-Bundesstaaten Missouri (47), New Mexico (48), Alabama (49), West Virgina (50) und Mississippi (51).  Das bedeutet allerdings nicht, dass diese Bundesstaaten als Standorte gar nicht infrage kommen. So kam etwa West Virgina 2014 auf ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 5,1%, was deutlich mehr ist als der US-Durchschnitt von 2,2%. Und Missouri liegt relativ zentral in den USA, was im Vergleich zu konkurrierenden Bundesstaaten kürzere Wege beim Transport von Waren in viele US-amerikanische Orte bedeutet. 

Am anderen Ende des Rankings findet man die Bundesstaaten Washington (5), Texas (4), District of Columbia (3), Colorado (2) und North Dakota (1). North Dakota hatte mit 3,1% die zweitniedrigste Arbeitslosenrate in den USA sowie die höchsten Wachstumsraten beim Bruttoinlandsprodukt (6,3%) und bei den Löhnen (7,1%). 

Business Insider UK analysiert insgesamt sieben Werte

Für das Ranking der US-Bundesstaaten hat Business Insider UK insgesamt sieben Werte analysiert und in die Berechnung des Rankingplatzes einbezogen. Die Werte sind: 

  • die Arbeitslosenrate vom Juni 2015, 
  • die prozentuale Veränderung bei der Anzahl der bezahlten Jobs im nicht-landwirtschaftlichen Bereich zwischen Juni 2014 und Juni 2015, 
  • das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf im Jahr 2014, 
  • das Wachstum des Bruttoinlandprodukts 2014, 
  • die Veränderung bei den Wohnungspreisen zwischen den Quartalen 1/2014 und 1/2015, 
  • der durchschnittliche wöchentliche Lohn im vierten Quartal 2014 
  • und die Veränderung bei diesem Lohn zwischen den vierten Quartalen 2013 und 2014. 

Donnerstag, 10. September 2015

US-Unternehmen: Ein paar grundsätzliche Worte zu US-Steuern!

Grundsätzlich gibt es für Unternehmer in den USA wie in Deutschland zwei Ebenen, auf denen Steuern fällig werden können: die Ebene des Unternehmens und die der Unternehmer. Auf Unternehmensebene zahlen Kapitalgesellschaften Steuern (mit Ausnahmen), während Steuern bei Personengesellschaften nur auf der Ebene der Unternehmer anfallen. Eine Corporation ist eine Kapitalgesellschaft. Und eine Limited Liability Company (LLC)? Das kommt darauf an!


Körperschaftssteuer auf Bundesebene

Kapitalgesellschaften zahlen in den USA auf Bundesebene eine Körperschaftssteuer, die sich aus einem Festbetrag und einem Prozentsatz errechnet. Ein Beispiel: Bei einem steuerpflichtigen Einkommen des Unternehmens zwischen mehr als 335.000 und 10 Millionen US-Dollar werden ein Festbetrag von 113.900 US-Dollar für ein steuerpflichtiges Einkommen von 335.000 US-Dollar fällig sowie ein Prozentsatz von 34% auf den Anteil des Einkommens, der die 335.000 übersteigt. Ein Beispiel: 

Das Unternehmen X generiert ein steuerpflichtiges Einkommen von 5 Millionen US-Dollar. Für 335.000 US-Dollar zahlt es eine Körperschaftssteuer von 113.900 US-Dollar. Beim Einkommen, das die 335.000 übersteigt (5 Millionen minus 335.000 = 4.665.000) fällt ein Steuersatz von 34% an.  

Steuersatz und Festbetrag variieren, abhängig vom steuerpflichtigen Einkommen des Unternehmens. Sehr kleine Unternehmen, die eine Körperschaftssteuer zahlen müssen, aber nur zwischen 0 und 50.000 US-Dollar steuerpflichtiges Einkommen haben, zahlen beispielsweise gar nichts, wenn sie nichts verdienen, und für den 0 übersteigenden Betrag 15%. Liegt der Verdienst bei über 50.000 und maximal 75.000 US-Dollar,  werden 7.500 US-Dollar auf 50.000 und 25% auf den die 50.000 übersteigenden Betrag fällig.

Körperschaftssteuer auf der Ebene der Bundesstaaten 

Neben der Körperschaftssteuer auf Bundesebene gibt es teils Körperschaftssteuern in den einzelnen US-Bundesstaaten. Die Prozentsätze sind sehr unterschiedlich. Während beispielsweise in Ohio, Washington und South Dakota gar keine bundesstaatliche Körperschaftssteuer erhoben wird, sind es in Georgia 6% und in Florida 5,5%. Besonders hoch ist die Körperschaftssteuer in Iowa mit 12%. 

Die Auswahl des offiziellen Firmenstandorts sollte aber nicht alleine von steuerlichen Belangen abhängig gemacht werden. Da die Regeln für Firmengründungen und das Führen von Unternehmen sich ebenfalls in den einzelnen US-Bundesstaaten unterscheiden, spielen viele Faktoren bei der Standortwahl innerhalb der USA eine Rolle. Dieser Artikel kann und soll deshalb weder eine qualifizierte Steuerberatung noch eine Beratung zur Standortwahl ersetzen, sondern nur eine erste Orientierung geben.

Welche Unternehmen zahlen Körperschaftssteuer?

Die Corporation ist eine Kapitalgesellschaft, bei der Körperschaftssteuer fällig wird. Eine Ausnahme ist die sogenannte S-Corporation. Bei einer LLC kann der Unternehmer in den USA selbst entscheiden, ob er sie als Kapitalgesellschaft oder Personengesellschaft führen möchte. 

Wir möchten an dieser Stelle nochmals darauf hinweisen, dass der hier vorliegende Artikel keine qualifizierte Steuerberatung ersetzen kann und möchte. Er dient als erste Orientierung. Bei Bedarf kann Ihnen ALTON Kontakt zu exzellenten US-amerikanischen SteuerberaterInnen vermitteln.